Die Geschichten von Pu, Alice und Maulwurf bilden seit über hundert Jahren die Herzen von Kindern. Und die ihrer Eltern.
Kinderbuchklassiker haben Folgendes gemeinsam: Phantasie, Einfachheit (nicht zu verwechseln mit Trivialität), eine die kindliche Erlebniswelt spiegelnde Handlung, eine dem gewählten Genre und dem Thema gerecht werdende Sprache, Repräsentativität für die Entstehungszeit, Mehrdeutigkeit der Aussage und natürlich Langlebigkeit, das heißt Aufnahme in den Kanon. Auf die hier erörterten Werke aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter der englischen Kinderliteratur, ›Alice im Wunderland‹ (1865), ›Der Wind in den Weiden‹ (1908) und ›Pu der Bär‹ (1926) mit der Fortsetzung ›Pu baut ein Haus‹ (1928) trifft das alles zu. Und sie verbinden noch etwas: Entstanden sind die Geschichten nämlich als improvisierte Erzählungen unter vier Augen. Das Bedürfnis zu erzählen ist ja anthropologisch tief verankert, sei es Erlebtes, Erfundenes oder Gelogenes. Und jegliches Fabulieren vollzog sich ursprünglich mündlich.
Warum aber ist Kinderliteratur so wichtig, warum sollte uns Kinderliteratur als Erwachsene interessieren? Der eine selbstlose Grund ist, dass wir etwas Gescheites für unsere Kinder brauchen, der andere egoistische ist die oben erwähnte Mehrdeutigkeit der Texte, sie richten sich auch an Vor- und Mitlesende. Tatsächlich sind viele Kindergeschichten, die interessantesten zumal, gewollt oder ungewollt doppelt adressiert.
Wörter: 1995
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