Schlafforscherin Brigitte Holzinger über Albträume, Aktivitäts-Apps und drei Achterl vorm Schlafengehen.
›Wenn alles still ist, geschieht am meisten.‹ Was Sören Kierkegaard einst gesagt hat, erinnert mich an meine Gedankenschleifen um vier Uhr früh. Ich habe ein Schlafthema. Schon seit langer Zeit. Haufenweise Baldrian und einen Besuch im AKH-Schlaflabor später liege ich immer noch wach. Eine Schlafforscherin weiß da sicher Rat.
Als ich die Schlaf- und Traumexpertin Brigitte Holzinger in der Albertina zum Gespräch treffe, posiert sie für unseren Fotografen vor einem Bild des Malers Eduard Angeli. Menschenleere Landschaften, dunkel fließende Kanäle, verlassene Gebäude. Um uns herum im Ausstellungsraum gedämpftes Licht und nur vereinzelt Besucher, verfolgt von stummen Aufsehern, die sich möglichst diskret an ihre Fersen heften.
Frau Holzinger, Sie zählen zu Europas führenden Schlaf- und Traumforscherinnen. Was lösen die Bilder Angelis in Ihnen aus?
Diese Bilder haben für mich etwas Traumhaftes, aber nicht im esoterisch-abgehobenen Sinn. Die Motive, die starken Farben erinnern mich an Klarträume. Das sind Träume, in denen man weiß, dass man träumt. Dabei verändert sich oft die Traumumgebung, und die Farben werden intensiver und deutlicher. Manche der Bilder erinnern mich an Salvador Dalí. Im Surrealismus geht es darum, das Unbewusste darzustellen. Dalí ist angeblich im Fauteuil gesessen mit einem Silberlöffel in der Hand und einer Schüssel am Boden, damit er, wenn er einschläft und beginnt, hypnagoge Bilder wahrzunehmen, durch den herunterfallenden Löffel aufwacht und diese Bilder direkt schöpfen und darstellen kann.
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