Der Regisseur von ›Bauer unser‹, Robert Schabus, über Soja, Mist und Selbstversorger.
Rundum schweift unser Blick frei in alle Richtungen. Panoramaaussicht vom Kunsthaus auf die Dächer der Grazer Altstadt. Der Filmemacher Robert Schabus schenkt sich Wasser ein, er, der Kärntner, ist wegen des Diagonale-Festivals nach Graz gekommen. Hier läuft sein Dokumentarfilm ›Bauer unser‹, der zweiterfolgreichste österreichische Film des vergangenen Jahres. 85.000 Kinobesucher haben sich bisher angesehen, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht und was der Wachstumszwang in der Landwirtschaft für die Herstellung unserer Lebensmittel bedeutet.
Auch bei mir haben die Bilder von Agrarindustrie und Hochleistungstieren Eindruck hinterlassen. Und Fragen. ›Ich wollte einen systemkritischen Film machen. Über große Bauern und welche, die anders funktionieren‹, sagt Schabus. Bei der Diagonale heimst er den Preis für die innovativste Produktionsleistung ein. Auch in Deutschland sorgt ›Bauer unser‹ derzeit für ausverkaufte Kinos.
Herr Schabus, Sie sind selbst auf dem Bauernhof aufgewachsen. Würden Sie jungen Leuten zum Beruf des Bauern oder der Bäuerin raten?
Unbedingt. Das ist einer der tollsten Berufe, die es gibt, es geht viel um Leidenschaft. Wenige Berufe sind so persönlich. Alles, was du tust, hat unmittelbare Auswirkungen. Du bist der, der den Boden bewirtschaftet, der mit den Tieren zu tun hat. Du bekommst den Hof vererbt und musst darauf aufpassen. Das klingt pathetisch, aber es ist so. Eine schöne Aufgabe, doch man sollte sich vieles dabei gut überlegen.
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