Schenken Sie ein Jahr Lesefreude! Mit dem DATUM-Weihnachtsabo.

Liebe Leserinnen und Leser!

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Illustration:
Blagovesta Bakardjieva
DATUM Ausgabe Dezember 2025/Jänner 2026

Während ich Ihnen diese Zeilen schreibe, kreischt mir eine Werkzeugmaschine ins Ohr. Es ist längst eine gewohnte Geräuschkulisse hier im Hinterhof im Karmeliterviertel, in dem die DATUM-Redaktion ansässig ist. Aus unserem Grätzel kann ich übrigens keine Krise der Bauwirtschaft bestätigen, ganz im Gegenteil, in den vergangenen Jahren war immer irgendwo etwas zu tun – und zu hören. Und das passt gut, denn das Leben ist vor allem genau das: eine Baustelle. Im Großen wie im Kleinen geht es um Neubau, Abriss, Erweiterung, Verkleinerung, Verschiebung, Verdichtung, Optimierung oder Sanierung. Schauen Sie sich doch um: Budget, Bildung, Klima, die Europäische Union, Industriestandort, Landesverteidigung, Medien, Öffentlichkeit – alles Baustellen.

Und auch hier in unserer kleinen Welt von DATUM wird eifrig an großen und kleinen Schrauben gedreht. Die für Sie, liebe Leserinnen und Leser, zweifellos relevanteste Neuerung im zu Ende gehenden Jahr ist Chefredakteurin Christina Pausackl. Sie hat sich mittlerweile bestens eingelebt, die Reaktionen auf ihr erstes Heft waren begeistert, und nun legt sie Ihnen zum Jahreswechsel von 2025 auf 2026 ein ganz besonderes Heft vor. Im Schwerpunkt beleuchtet die Redaktion in vier denkbar unterschiedlichen Geschichten das seltsame Verhältnis zu unserer Lieblingsdroge Alkohol – ohne Moralkeule, aber auch ohne Verklärung oder Tabuisierung. Thomas Winkelmüller begab sich auf einen Streifzug zwischen Bierzelt und Philosophie, Medizin und ­Soziologie. Unser Autor Bernd Klaus Achter erzählt von seiner Alkoholsucht und dem schwierigen Weg heraus. Maya Luna Mendívil Jahnke, die unser DATUM-Talenteprogramm durchlaufen hat, beschreibt, wie Menschen mit der Alkoholerkrankung ihrer Partner umgehen lernen können. Und zum Abschluss dieses Schwerpunkts erzählt Ihnen unsere Kolumnistin Anneliese Rohrer, zu welchen Tricks sie greifen musste, um dem sozialen Druck zum Alkoholkonsum zu entkommen.  

Für das Cover dieser Ausgabe durften wir mit dem Kunsthistorischen Museum zusammenarbeiten. Dort läuft noch bis 22. Februar eine Ausstellung mit dem fast vollständigen Werk der Barockmalerin Michaelina Wautier, einer der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Zeit, die über Jahrhunderte nahezu in Vergessenheit geraten war. Ihr riesiges Gemälde ›Der Triumph des Bacchus‹ aus den Jahren 1655 bis 1659, aus dem wir ein Detail verwenden durften, konnte, so waren sich Kunstexperten lange einig, unmöglich von einer Frau gemalt worden sein. Zu groß, zu stark, zu selbstbewusst, so der Tenor. Dabei hat Wautier nicht nur ein epochales Gemälde geschaffen, sondern in Bacchus’ Gesichtsausdruck auch genau jenen Moment festgehalten, in dem es zu viel wird. Wenn aus fröhlichem Genuss verkrampfter Konsum wird, wenn eigentlich ›keiner mehr geht‹, man aber dennoch nicht aufhört. •

Liebe Leserinnen und Leser, das ganze DATUM-Team wünscht Ihnen Frohe Weihnachten und Alles Gute für 2026. Feiern Sie schön! Wir versprechen Ihnen, wir werden uns auch im nächsten Jahr für Sie die Haxen ausreißen und an vielen großen und kleinen Schrauben drehen. Es lebe die ewige Baustelle!

Ihr Sebastian Loudon

sebastian.loudon@datum.at

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