Die Gesellschaft für ›Masse und Macht‹-Forschung, benannt nach einem Werk des Dichters und Denkers Elias Canetti, ist verschwunden. Wohin bloß?
Überall, wo ich geh und steh, gebe ich eine Suchanzeige auf. Wo ist die GMMF? Eines der seltsamsten Ereignisse nämlich, die mir im Leben zugestoßen sind, ist das Verschwinden der GMMF. Die GMMF ist die Gesellschaft für ›Masse und Macht‹-Forschung, und ›Masse und Macht‹ ist ein Werk des Dichters und Denkers Elias Canetti.
Dieses Werk, ›Masse und Macht‹, ist im Jahr 1960 erschienen. Der Autor Canetti wurde 1981 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. 1938 war er aus Österreich geflohen, hatte in London gelebt, 1994 ist er in Zürich gestorben. 1979 wurde ein Theaterstück Canettis, ›Die Komödie der Eitelkeit‹, im Wiener Burgtheater aufgeführt – die dritte Aufführung wurde durch, na, sagen wir, durch politisch rechtsgerichtete Zuschauer ›gestört‹. Ihre Notdurft, unbedingt stören zu müssen, kann man den Rechten nachempfinden. Das Stück legt satirisch die emotionale und sprachgeregelte Welt einer rechtsradikalen Gesellschaft bloß, ihre lebensgefährlichen Konsensbildungen und aggressiven Führerwahnsinnigkeiten.
›Die Komödie der Eitelkeit‹ ist ein Drama, das einige Grundelemente der unglückseligen Verblendung durch Macht darstellt. Der Grundeinfall des Stücks: Die Herrschaft (gezeichnet nach dem Bild des Faschismus) verhängt über das Volk ein Spiegelverbot. Die Spiegel werden geifernd eingesammelt und triumphierend vernichtet.
Wörter: 1751
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