Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen, doch immer weniger junge Menschen schließen eine Lehre ab. datum hat je drei Vertreter der bei Mädchen und Burschen beliebtesten Lehrberufe gefragt, wie sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellen.
David TrajČevski, 20 / Metalltechniker im 4. Lehrjahr / Dietzel GmbH
Immer wenn ich höre, dass ältere Menschen denken, meine Generation sei faul, muss ich schmunzeln. Die waren selbst einmal jung und hatten keinen Bock, stundenlang zu arbeiten. Da bin ich mir recht sicher. Wir sollten die Diskussion darüber, ob junge Menschen zu wenig arbeiten wollen, ohne so viel Emotionen und Anschuldigungen führen.
Meine Eltern haben schon als Kinder in Mazedonien von klein auf gearbeitet. Es war ein Muss, in der Früh vor der Schule auf den Feldern zu stehen. Sie hatten keine Wahl. Aber von Generation zu Generation verändert sich Arbeit. Meine Eltern haben geschuftet, damit mein Bruder und ich es leichter haben. Es ist doch etwas Gutes, wenn Jugendliche ordentlich lernen können und weniger arbeiten müssen.
Und in zehn Jahren wird wieder alles anders und komplexer sein. Momentan haben wir in der Firma noch Maschinen aus den 80ern. Wir werden technisch fitter sein müssen, dafür schinden wir unsere Körper nicht mehr so.
Faul bin ich jedenfalls nicht. Klar, ich würde ungern bis zur Ermüdung arbeiten müssen oder mich für die Firma verletzen. Ich habe mich bisher ein paar Mal verbrannt und mal den Finger ausgekugelt, also nichts Wildes. Aber in der Firma sehe ich bei Kollegen, was passieren kann, wenn man sich jahrelang überarbeitet. Nein, meine Aufgaben erledige ich verantwortungsvoll, egal ob ich sie mag oder nicht. Ich will so gut in meinem Beruf werden, dass ich Unangenehmes schnell und effizient hinter mich bringen kann.
Denn wenn Arbeit keinen Spaß macht, dann macht auch das Leben keinen Spaß. Unzufriedenheit mit dem Job nimmt man mit nach Hause. Bis zur Pension könnte ich sowas nicht. Am Ende des Tages arbeite ich ja, damit ich Geld bekomme und ein schönes Leben führen kann. Solange sich meine Kollegen respektvoll verhalten, die Bezahlung stimmt und wir uns beim Arbeiten nicht das Kreuz brechen, kann das gut funktionieren.
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