Name: Gerlinde Steiner-Mair, 39
Beruf: Tagesmutter
Arbeiten Sie hauptberuflich als Tagesmutter?
Ich arbeite zweieinhalb Tage die Woche als Bauingenieurin im Eisenbahn–Tunnelbau, zweieinhalb als Tagesmutter. Finanziell zahlt es sich nicht aus, aber so kann ich auch mehr Zeit mit meinen eigenen Kindern verbringen. Für sie ist es eine Bereicherung, wenn andere Kinder da sind. Sie lernen so viel voneinander.
Wie viel verdienen Sie?
Als selbstständige Tagesmutter bekomme ich die Grundförderung der Stadt Wien. Das sind 257 Euro pro Monat und Kind, wenn es mindestens 16 Stunden pro Woche in Betreuung ist. Das macht umgerechnet vier Euro pro Kind und Stunde, und damit bin ich schon recht hochpreisig. Mit dem zusätzlichen Essensgeld der Eltern komme ich auf etwa 900 Euro brutto für 20 Stunden in der Woche. Das ist total unterbezahlt, vor allem wenn man die Verantwortung bedenkt, die man für die Kinder hat.
Wie oft werden Sie kontrolliert?
Für die Jahreskontrolle vom Magistrat vereinbart man lange vorher einen Termin. Da wird kontrolliert, ob man den Kindern eine zumutbare Umgebung bietet, und man muss jedes Jahr eine pädagogische Fortbildung über mindestens 20 Unterrichtseinheiten nachweisen. Unangekündigt wird bei Tageseltern nur geprüft, wenn es Beschwerden gibt.
Wie reagieren Menschen, wenn Sie sagen, Sie arbeiten als Tagesmutter?
Man sagt mir: ›Jetzt bist du kurz daheim, und dann kommst du wieder ins Büro arbeiten.‹ In der Gesellschaft ist nicht angekommen, dass Tagesmutter ein ernstzunehmender Beruf ist.
Was muss sich ändern, um das -öffentliche Ansehen zu erhöhen?
Das fängt bei der Bezahlung an. So wichtig die sozialen Berufe sind, so unterbezahlt sind sie auch. Es müsste sich auch das Rollenbild von Mann und Frau ändern. Es gibt nur sechs Tagesväter in Wien. Solange es ein ›Frauenberuf‹ ist, wird er schlecht bezahlt bleiben. Bei einem Verein zahlt man mit Förderung der Stadt Wien 35 Euro im Monat, um ein Kind 30 Stunden die Woche betreuen zu lassen. Da stimmt etwas mit der Wertigkeit nicht.
Was geben Sie den Tageskindern mit?
Selbstständiger zu werden. Ich versuche ihnen auch zu vermitteln, dass es wichtig ist, sich umeinander zu kümmern, dass die Größeren auf die Kleineren schauen, weil ich das als große Schwester auch immer gemacht habe. •
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