Vom Mao-Rebell zum Papst-Material: Was steckt wirklich hinter Christoph Schönborn?
Es ist 1967, unter Rudi Dutschke erheben sich in Deutschland Studenten zu zehntausenden, und Christoph Schönborn entdeckt die Lust an der Rebellion. Als Theologiestudent an der Ordenshochschule der Dominikaner in der Nähe von Bonn gehört der 22-Jährige zu einer marx-affinen Minderheit. Er marschiert mit der Mao-Bibel auf der Kö, der Königsallee in Düsseldorf, protestiert gegen die rigide alte Ordnung, fast ein ganzes Jahr lang betet er nicht. Er will nicht länger ›auf das Jenseits vertrösten, sondern das Diesseits gestalten‹, sagt Schönborn heute.
Im Zuge der Studentenrevolten und der antiautoritären Bewegung verlassen viele junge Menschen die Kirche, der sie ursprünglich ihr Leben verschreiben wollten. Schönborn wäre fast einer davon gewesen. Doch es kam anders: ›Wir haben einen Professor bestreikt, von dem wir gefunden haben, dass er blöd ist‹, erzählt Schönborn. ›Und unser Anführer hat gefunden, wir müssen den Streik ausweiten auf einen etwas schrulligen alten Professor mit dicken Brillen und ziemlich rundem Bauch. Ich hab gesagt, das dürf’ ma net. Der kriegt einen Herzinfarkt. Worauf unser Anführer geantwortet hat, dann soll er krepieren. Da hab ich gesagt: Nein.‹
Wörter: 3415
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