Der Topos der (selbstgewählten) Isolation prägt Hauptwerke der Literaturgeschichte. Was fanden dei Aussteiger in der Einsamkeit?
Die einsame Insel, die abgelegene Hütte, die Zelle: Orte, die für Isolation stehen, erzwungene oder freiwillige. Die wenigsten von uns kennen sie aus eigener Erfahrung, wohl aber aus Literatur und Film. Das Stereotyp, das heißt die im Alltagswissen präsente Figur, ist wohl Robinson Crusoe. Das Motiv unfreiwilliger Isolation auf einer Insel oder in einer entlegenen Gegend, die sogenannte Robinsonade, ist auch Nichtlesern bekannt, sei es durch Tom Hanks (› Cast Away ‹, 2000), Matt Damon (› Der Marsianer ‹, 2015) oder durch diverse Survival-Games wie › The Forest ‹ (2018).
Das Original jedoch ist ziemlich genau 300 Jahre alt. Der Autor, Daniel Defoe, gestaltet den Roman als Lehrstück in Form einer Abenteuergeschichte. Robinson Crusoe erleidet nicht gleich zu Beginn Schiffbruch, die Vorgeschichte handelt von seinen moralischen Verfehlungen. Entgegen den Warnungen seines Vaters führt ihn ein verhängnisvoller Abenteuerdrang auf allerlei Seereisen, er entgeht verschiedenen Gefahren, wird wohlhabend, aber anstatt seinen Wohlstand zu sichern, bricht er erneut auf. Er will für sich und seine Nachbarn billige Sklaven beschaffen und strandet prompt als einziger Überlebender des Schiffsunglücks auf einer felsigen Insel.
Wörter: 1992
Lesezeit: ~11 Minuten
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