Ob ein Text von Mensch oder Maschine stammt, wird immer schwerer zu erkennen. Kann ausgerechnet Künstliche Intelligenz dabei helfen?
I.
1963 entwickelten Computerwissenschafter am MIT, Amerikas renommiertester Technologie-Schmiede, zum ersten Mal einen Computer, der von mehreren Menschen gleichzeitig bedient werden konnte. Für die effiziente Nutzung der Ungetüme war diese time-sharing genannte Methode ein großer Fortschritt. Statt Lochkarten zur Eingabe von Programmen zu verwenden, ›konnte man sich mittels einer mit dem Computer verbundenen Schreibmaschine direkt an den Computer wenden und ein »Gespräch« mit ihm führen‹, beschrieb der Mathematiker und Informatiker Joseph Weizenbaum später. ›Dazu mussten nun Programme entworfen werden, die auf die übermittelten Fragen und Botschaften auch Antworten gaben.‹
Ein kleines Programm namens Eliza, das Weizenbaum dafür schrieb, ging als erster Chatbot in die Geschichte der Künstlichen Intelligenz ein (KI, auch AI, Artificial Intelligence). Eliza konnte einen User, der sich in den Computer einloggte, in ein Gespräch verwickeln. Dazu erkannte es Schlüsselwörter im Dialog des Benutzers, die es nach Art der von Carl Rogers entwickelten Gesprächstherapie zurückspielte. ›Ich bin deprimiert‹, würde ein Benutzer sagen, und mit der Antwort ›Es tut mir leid zu hören, dass du deprimiert bist‹ würde Eliza antworten und so eine weitere Eingabe stimulieren. ›Psychiater haben eine Technik, um Patienten zum Sprechen zu bringen, indem sie meist etwas wiederholen, was gesagt wurde‹, erklärte Weizenbaum, wie er auf die Stimme des ›Psychiaters‹ für sein Programm kam.
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