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Malen mit Zahlen

› Non-Fungible Tokens ‹ haben die Kunstwelt in Aufruhr versetzt. Aber haben die digitalen Zertifikate wirklich das Potenzial, den Kunstmarkt zu verändern ? Besuch bei den Gründern der Wiener NFT-Plattform ›Portal‹.

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Fotografie:
Konradin Schuchter
DATUM Ausgabe Juni 2021

Anfang März bei einer Versteigerung des renommierten Auktionshauses Christie’s : Ein so­genanntes NFT wird zum Rekordpreis von 69 Millionen Dollar verkauft. Der bis dahin vollkommen unbekannte Künstler Mike › Beeple ‹ Winkelmann wird damit auf einen Schlag zum weltweit teuersten Künstler nach Jeff Koons und David Hockney. Und das, obwohl die meisten Menschen außerhalb der Kunstwelt nicht einmal wissen, was ein › Non-Fungible Token ‹ eigentlich ist oder kann.

Leander Leutzendorff und sein Businesspartner Alban Zerweck-Zapke können genau das erklären. Die beiden Mittzwanziger haben nämlich gemeinsam ein Start-up gegründet, das auf der NFT-Technologie aufbaut.  ›NFTs sind so etwas wie digitale Zertifikate, mit denen es erstmals möglich ist, Unikate im digitalen Raum zu schaffen‹, erklärt Zerweck-Zapke. Ge­­speichert sind diese NFTs auf der Blockchain. Diese wiederum könnte man, vereinfacht gesagt, mit so etwas wie einem fälschungssicheren, öffentlichen Transaktionsregister vergleichen, in dem für jeden einsehbar ist, wann und von wem das NFT kreiert wurde und wer dessen aktueller Besitzer ist. Das Bemerkenswerte an dem Ganzen ist, dass auf diese Weise digitalen Dateien ein vergleichbarer Status wie der eines Unikats verliehen werden kann. Zwar ist es theoretisch weiterhin für jeden möglich, die entsprechende Datei im Internet aufzurufen und zu kopieren – doch nur wer das dazugehörige NFT hat, kann für sich beanspruchen, der rechtmäßige Besitzer der jeweiligen Datei zu sein. Durch die Möglichkeit, auf digitale Dateien einen konkreten Besitzanspruch zu erheben, ist es auch möglich, mit diesen zu handeln. Und das hat Anfang des Jahres jenen Hype ausgelöst, der mit dem Verkauf von Beeples digitaler Collage › Everydays – The First 5000 Days ‹ seinen Höhepunkt erreicht hat.

Wenn man Leutzendorff und Zerweck-Zapke von ihren Werdegängen erzählen hört, könnte man meinen, die beiden verkörpern geradezu das Aufeinanderprallen der Krypto- und Kunstwelt, das hinter dem Phänomen NFT steckt. Da ist auf der einen Seite Zerweck-Zapke, der Angewandte Mathematik studiert hat und danach unter anderem für Starinvestor Peter Thiel im Bereich Kryptowährungen tätig war, und auf der anderen Seite der Künstler Leutzendorff, der an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei studiert.

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Wörter: 2005

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