Sie kennen das: Man hat das Bedürfnis, wieder einmal mit Zuversicht in die Vergangenheit zu schauen. Gleichzeitig will man aus Klimaschutzgründen einen guten Grund haben, auf Fernreisen zu verzichten. Außerdem begehrt man, einer Weltkarte in der biquadratischen authalischen Projektion ansichtig zu werden. Das sind drei Wünsche auf einmal, und ich will sie Ihnen erfüllen; heute geht es um zwei Inseln, die nach Girlboss Maria Theresia (1717–1780) benannt sind.
Zunächst wäre da die Insel Teressa (roter Stern), Teil der heute indischen Nikobaren. Ihr Name ist ein Überbleibsel der seltsamen sechsjährigen Geschichte Österreichs als Kolonialmacht (ja, wirklich) im Golf von Bengalen. Es gibt keinen Direktflug von Wien und sowieso nichts von Interesse, da brauchen Sie nicht hinfahren.
Die 1843 entdeckte Maria-Theresien-Insel (blauer Stern) im Südpazifik war nie österreichisch, ist aber Handlungsort gleich zweier Romane von Jules Verne. Klingt an sich gut, man kann aber aus zwei Gründen darauf verzichten, hinzufahren:
Zunächst ist sie nicht direkt nach Maria Theresia, sondern nach dem amerikanischen Walfangschiff Maria Therese benannt, das seinerseits eventuell nach der Kaiserin benannt wurde oder auch nicht – alles ist lange her.
Außerdem geht man schon seit Jahrzehnten davon aus, dass es sie wahrscheinlich gar nicht gibt, ihre Entdeckung ein Irrtum war und sie nur als Phantom herumspukt. Das ist sehr sinnbildlich, ich weiß nur nicht, wofür. •