Türkischer Groove
Der deutsch-türkische Dokumentarfilmer Fatih Akin hat die vielfältige Istanbuler Musikszene bereits vor 20 Jahren in seinem gefeierten Dokumentarfilm ›Crossing the Bridge‹ porträtiert. Baba Zula, die bekannteste Band aus dem Film und eine der international erfolgreichsten türkischen Bands überhaupt, tritt Ende November im Wiener WUK auf. Baba Zula bezeichnen ihr Genre als ›Oriental Dub‹, jedenfalls mischen sie traditionelle folkloristische anatolische Klänge mit 60er-Psychedelic-Rock-Elementen und elektronischen Sounds.
Seit 1996 bestehend, hat Baba Zula zahlreiche Alben herausgebracht, ist weltweit getourt, hat mit internationalen Artists kooperiert, darunter Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten oder dem britischen Dub-Produzenten Mad Professor (Massive Attack, Grace Jones) und ein reiches Werk geschaffen. Baba Zulas rhythmische Songs mit tollen Gesängen sind hypnotisch, werden aber dabei nie langatmig oder monoton, sondern sind vielklingende, faszinierende Kunstwerke.
Auf ins WUK also, oder gleich nach Istanbul, was ein toller Ort sein muss, wenn er Baba Zula hervorgebracht hat! Und hören Sie bei der Gelegenheit gleich auch alle anderen Bands, die Ihnen der Musikanbieter Ihrer Wahl unter dem Stichwort ›Turkish Psychedelic Folk‹ in die Ohren spült. Vermeiden Sie außerdem präpotente, kolonial-beschränkte Begriffe wie ›Weltmusik‹. Die Welt ist nämlich ganz schön groß und zu vielfältig, um unter ›das da drüben‹ subsumiert zu werden. Und es gibt noch viel zu entdecken, das außerhalb der USA und Westeuropa passiert.
Baba Zula, 25.11.2024 um 20:00 Uhr
WUK 1090 Wien, www.wuk.at