Und dann?
Corona war eine Zäsur. Die Pandemie teilte unser Leben in ein Davor – und etwas, das wir nur erahnen. Wir haben elf Menschen eingeladen, uns ihre Perspektiven auf jene Themenfelder zu eröffnen, von denen sie eine Ahnung haben.
Schule
Clara Porak
In der Menschenschule
Wenn unsere Kinder nicht in die Schule passen, muss sich die Schule ändern, nicht die Kinder.
Diskussionen um Schule werden in Österreich fast immer am Gegenstand vorbei geführt. Wir sprechen über Noten, Kopftuchverbote und Deutschklassen. Wir ärgern uns über Kleinigkeiten und verlieren dabei immer wieder aus dem Blick, worauf es ankommt. So auch in der Coronakrise: Es ging um die Möglichkeit und das Ergebnis der Matura, um Lernrückstände und verpassten Stoff. Um ›Humankapital‹, so Bildungsminister Heinz Faßmann in einem Ö1-Interview.
Die schrittweise Öffnung der Schule im Mai hat das deutlich gemacht. Die Klassen wurden durch zwei dividiert, die jüngsten und die wichtigsten (Stichwort Humankapital) kamen zuerst. Während in der Unterstufe des Gymnasiums Kinder saßen, die großteils zu Hause Laptops und engagierte Eltern haben, bleiben die Polytechnischen Schulen geschlossen, in denen besonders viele sogenannte ›sozial benachteiligte‹ Kinder zur Schule gehen. Bis zu 36 Prozent der Kinder aus dieser Gruppe waren laut einer Befragung nicht für die Lehrenden erreichbar. Und das, obwohl sie nur Wochen später die Schule beenden.
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