Vor sechzig Jahren gab Jack Kerouac mit ›On the Road‹ der Beat-Bewegung den Takt vor. Er ist bis heute zu spüren.
Am 4. September 1957 kurz vor Mitternacht geht Jack Kerouac mit seiner Freundin Joyce Glassman hinunter zum Zeitungskiosk Ecke 6. Straße/Broadway, um die New York Times vom nächsten Tag zu kaufen. Sie enthält eine Kritik seines Romans ›On the Road‹ (›Unterwegs‹). Unter einer Straßenlaterne liest Jack die Besprechung des Kritikers Gilbert Millstein und bemerkt: ›Sie ist gut, was?‹ In einer Bar legt er die Zeitung auf die Theke und liest sie nochmals, sich wundernd, warum er nicht glücklicher ist. Zum letzten Mal in seinem Leben geht Jack als ein Unbekannter zu Bett. Am nächsten Morgen hört das Telefon nicht zu klingeln auf. Er ist berühmt und damit die so genannte Beat-Generation, eine Gruppe von Schriftstellern, darunter auch William S. Burroughs und Allen Ginsberg, die sich formal und inhaltlich gegen den literarischen und gesellschaftlichen Mainstream positionieren.
›On the Road‹ war das richtige Buch zur richtigen Zeit, so wie ›That’s All Right‹ interpretiert von Elvis Presley 1954 der richtige Song und ›Denn sie wissen nicht, was sie tun‹ mit James Dean 1955 der richtige Film zur richtigen Zeit gewesen war. In ›On the Road‹ erzählt der Schriftsteller in Ich-Form – als Protagonist Sal Paradise – von spontanen Touren durch die USA, per Anhalter, zu Fuß und im Bus; und von seinen Freundschaften mit anderen Beat-Autoren und -Dichtern. ›On the Road‹ hatte alles: Junge Leute, schnelle Autos, Nachtclubs, Sex, Drogen.
Wörter: 2112
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