Wir wollen’s wissen

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Illustration:
Blagovesta Bakardjieva
DATUM Ausgabe März 2025

Die vergangenen Wochen waren für alle, die sich neugierig mit der Welt befassen, ziemlich auf­regend, ganz besonders aber für DATUM-Reporter Thomas Winkelmüller. Seine Geschichte ›Die Rechtsextremen in der Ritterburg‹ aus der vergangenen Ausgabe, die er mit unserer Praktikantin Eva Plank über die Österreich-Verbindungen der ›Sächsischen Separatisten‹ recherchiert hatte, ging, wie man so schön sagt, durch die Decke. So kam es, dass DATUM in vielen Medien und sogar in den Hauptnachrichten des ORF vor einem Millionenpublikum zitiert wurde, und ich begrüße an dieser Stelle ganz herzlich die vielen neuen Leserinnen und Leser, die so auf uns aufmerksam wurden und sich gleich einmal ein Probe-Abo geschnappt haben. Treten Sie näher, sehen Sie sich um, Sie werden es nicht bereuen! 

Einem aufregenden Februar folgt nun wohl ein spannender März, dann ein nervenzehrender April, ein dramatischer Mai, und so weiter. Langweilig wird es nicht mehr, dafür wurden zu große Veränderungen längst unwiderruflich in Gang gesetzt: eine offen autoritäre Oligarchie in den USA, die sich Diktatoren anbiedert und Verbündete erpresst. Eine zunehmend eskalierende Erderhitzung, die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik alles an Verdrängungsleistung abverlangt. Eine Digitalisierung, die uns immer mehr spaltet und verwirrt. The times they are a-changing. 

Mit Veränderungen ist es ja so eine Sache. Man sehnt sich oft danach, wenn’s aber dann so weit ist, wird uns mulmig zumute. Sind wir dann mittendrin, ist es wiederum aufregend, und im Rückblick erinnern wir uns voll Nostalgie immer gern an die Zeit davor. Manche Menschen lehnen Veränderungen vollumfänglich ab – sie sind angesichts der Weltlage nicht wirklich zu beneiden. Nicht nur im Großen erleben wir tiefgreifende Veränderungen, auch wir hier bei DATUM, diesem wundersamen Medienprojekt, dem Sie Ihr Vertrauen geschenkt haben, stecken mittendrin – obwohl sich niemand hier danach gesehnt hat. Elisalex Henckel, die vor fast fünf Jahren als Redaktionsleiterin an Bord kam und dieses Magazin seit Jänner 2022 als Chefredakteurin verantwortet, wird uns mit der nächsten Ausgabe Anfang April verlassen. Sie wurde DATUM von einem neu an den Start gehenden Medium abgeworben. Das ist zwar eine schöne Bestätigung unseres Tuns, wird aber ein schwieriger Abschied, dem wir uns tapfer stellen werden. 

Im 21. Lebensjahr dieses Magazins beginnt damit also bald ein neues Kapitel. Bei wenigen Medien ist der Chefredakteur oder die Chefredakteurin so unmittelbar prägend für das Endprodukt wie bei einem Monatsmagazin. Nach Klaus Stimeder, Stefan Kaltenbrunner, Stefan Apfl und eben Elisalex Henckel beginnt in den kommenden Monaten mit einer neuen Person in der Chefredaktion also gewissermaßen ­›DATUM Season Five‹.  Und weil sich seit der Gründung von DATUM nicht nur die Medienwelt grundlegend verändert hat, sondern vielleicht auch die Erwartungshaltung an ein Magazin wie dieses, möchten wir Ihnen, den Abonnentinnen und Abonnenten, den Financiers, die Gelegenheit bieten, uns Feedback zu geben.  Was kann, was soll, was muss ein Monatsmagazin für Politik und Gesellschaft liefern? Welche Schwerpunktsetzung wünschen Sie sich? Welche Tonalität? Zu diesen Fragen interessiert uns Ihre Meinung. Was jedenfalls unverhandelbar bleibt: Unser Bekenntnis zur journalistischen Sorgfalt sowie zur politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.

Wenn Sie dieser Einladung Folge leisten wollen, gehen Sie bitte auf datum.at/umfrage und nehmen Sie an unserer Online-Befragung teil. Versprochen: Es dauert nicht lang und wird uns dabei helfen, Ihnen in Zukunft noch besseren DATUM-Journalismus zu liefern. •

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den Seiten der Zeit!

Ihr Sebastian Loudon

sebastian.loudon@datum.at

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