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›Ab und zu träume ich noch vom Leben da oben‹

Franz Viehböck über Schwerelosigkeit, Selbstbeobachtung und die Zerstörung der Erde.

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Fotografie:
Berndorf AG, Christian Husar
DATUM Ausgabe Juni 2022

›Es wurde medizinisch vorsorglich dafür gesorgt, dass wir während unseres Flugs zur MIR-Raumstation nicht mehr aufs WC mussten.‹

›Von der Geburt meiner Tochter, kurz nach dem Start der Rakete, habe ich erst am nächsten Tag erfahren. Man wollte unsere Nachtruhe nicht stören.‹

›In einem positiven Flow-Zustand fährt man oft über kleine Probleme drüber.‹

›Ab und zu träume ich noch von dem Leben da oben.‹

›Das Gefühl der Schwerelosigkeit hat sich eingebrannt.‹

›Beim Start einer Rakete spürt man keine Angst, da schaltet der Körper in den Funktionsmodus.‹

›Fortbewegung in der Schwerelosigkeit ist eine eigene Kunst.‹

›Das Essen im Weltall schmeckt vermutlich etwa so wie beim Campingausflug.‹ 

›Beim Blick in den Sternenhimmel denke ich an das Leben.‹

›Ich verwende alle Fortbewegungsmittel gerne. Auto, Zug, Rakete.‹

›Russland ist eine Weltmacht im Weltall.‹

›Vom Weltall aus sieht man die Schönheit der Erde. Hier unten kann man sie genießen.‹

›Ich versuche mich immer selbst zu beobachten. ‹

›Momente, um wieder zu sich zu finden, müssen eingeplant werden.‹

›Den Blickwinkel zu verändern, hat auch eine philosophische Komponente.‹

›Wenn man da oben ist, geht es nicht mehr um »Dein Land, mein Land«. Es ist unsere Erde.‹ 

›Ich bin in 400 Kilometern Höhe über Kroatien geflogen, als während des Bosnienkriegs unten Bomben explodierten. Das war ein Stich ins Herz.‹

›Die Zerstörung unserer Erde ist auch aus dem Weltall zu sehen. Vergiftete Böden, brennende Wälder, schrumpfende Seen und verschmutzte Flüsse. Was machen wir Menschen?‹ 

› Niemand hat mich auf die intensive Popularität und wie man damit umgeht, vorbereitet.‹

›Oft hilft es, sich zu überlegen: »Ist das das Ende des Lebens?« Ist es nicht.‹

›Ich lebe durchaus auch einfach mal in den Tag hinein und mache nichts. Etwa einmal im Quartal.‹

›Kommerzielle Raumfahrt macht neue Dimensionen auf.‹

›Mir tun die Wissenschafter leid, die durch die Covid-Pandemie plötzlich in den Mittelpunkt gerückt sind.‹

›Wissenschaft ist die einzig fundierte Basis.‹

 

Zur Person

Franz Viehböck (Jahrgang 1960) war als bisher einziger Österreicher im Weltraum. Der Elektrotechniker und Astronaut forschte 1991 acht Tage lang auf der Raumstation MIR. Danach lebte und arbeitete der Vater von vier Kindern in den USA, heute leitet er das Industrieunternehmen Berndorf AG in Niederösterreich. Einen Ausflug ins Weltall würde der leidenschaftliche Pianist einer Jazz-Band jederzeit wieder wagen.

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