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Die Freiheit einer Frau

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Fotografie:
SEARCHLIGHT PICTURES
DATUM Ausgabe Februar 2024

Lustige, emanzipatorische Kostümfilme kann es nie genug geben und so ist es ein Glück, dass ›Poor Things‹, der neue Film und Venedig-Gewinner des griechischen Meisterregisseurs Yorgos Lanthimos, jetzt im Kino läuft. In einer wunderlichen Villa im verspielt stilisierten viktorianischen London wächst Bella Baxter (herrlich dargestellt von Emma Stone) heran. Sie ist die Kreation des verstümmelten Forschers Godwin Baxter (Willem Dafoe), der das Gehirn eines Babys in den Körper einer Erwachsenen einpflanzte und Bella so zum Leben verhalf.

Aus einem neugierigen Kind wird schnell eine lebenshungrige Frau, deren nonchalante Art sie unbeabsichtigt zur Femme fatale werden lässt. Denn Bella will mehr erfahren, als das kleine Universum des Wissenschaftlers zu bieten hat, und tritt an der Seite eines zwielichtigen Playboys (Mark Ruffalo) eine Reise in die weite Welt an. ›Poor Things‹ ist eine ironische Befreiungs- und Selbstfindungsgeschichte zwischen Austern, Smalltalk, Orgie, Anatomiebuch und Sozialismus, die geschickt mit Klischees des späten 19. Jahrhunderts und Historienfilmen spielt. Im Gegensatz zu Frankensteins amoralischem Monster ist Bella Baxter nämlich sehr daran interessiert, ein gerechtes, eigenständiges Leben jenseits gesellschaftlicher Konventionen zu führen.

Dass es in diesem Leben trotz Bildung, Fortschritt und Solidarität auch unschöne Brüche und Ambivalenzen gibt, zeigt ›Poor Things‹ auf ebenso kluge wie abgründig erheiternde Art.

Poor Things

IE/GB/US 2023, 141 min

Regie: Yorgos Lanthimos
Buch: Tony McNamara. Mit: Emma Stone,
Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef

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