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›Filmen ist viel demokratischer geworden‹

Stefan Ruzowitzky über Autoritäten, tausendjährige Eier und Neurosen.

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Fotografie:
Starpix/picturedesk.com
DATUM Ausgabe November 2022

›Im Lockdown habe ich mir angewöhnt, nur mehr einmal in der Woche Fleisch zu essen.‹

›In unseren traditionellen Gasthäusern ist fleischlose Küche oft gleichbedeutend mit Essen für Magenkranke.‹

›Tausendjährige Eier esse ich mit Begeisterung. Wenn sie die im Dschungelcamp runterwürgen, lache ich immer.‹

›Nach einem Musikvideodreh mit N’Sync kam der 17-jährige Justin Timberlake und hat sich wie ein Klassensprecher im Namen der Band bedankt.‹

›Der Oscar hat einen speziellen Platz in meiner Wohnung. Ehrenvoll, aber nicht angeberisch. Es ist nicht so, dass man eine Türe aufmacht, Scheinwerfer angehen und eine Fanfare ertönt.‹

›Ich habe einen Reflex, »Ja« zu sagen.‹

›Wenn man nur mehr zufrieden ist, wofür lohnt es sich dann zu leben?‹

›Die Geburten meiner Kinder haben mich bis dahin egozentrischen Menschen eine völlig neue Demut gelehrt.‹ 

›Ich ermutige junge Menschen, mir auf die Nerven zu gehen.‹

›Es war mir sehr wichtig, mit meiner Frau bewusst zu vereinbaren, dass sie die Hauptarbeit übernehmen müsste, wenn wir Kinder wollen, weil ich damals nicht bereit war, aufs Filmemachen zu verzichten.‹

›Zuhause koche fast immer ich. Und jeden Samstag kaufe ich auf dem Hannovermarkt ein.‹

›Meine Kindheit riecht ein bisschen nach dem Fluss Rhein.‹

›Ich wollte schon als Kind erwachsen sein, weil ich Angst hatte, nicht Herr meines Lebens zu sein.‹

›Ich hatte immer Probleme mit Autoritäten. Heute sind viele Vaterfiguren schon nur mehr halb so alt wie ich.‹

›Ich gehe immer noch gerne auf Raves. Aber es hat heute eine andere Bedeutung.‹ 

›Ich halte mich mit Laufen fit, das ist sehr puristisch.‹

›Filmen ist viel demokratischer geworden.‹ 

› Jeder Mensch sollte mindestens einen Fellini-Film gesehen haben.‹

›»Hörspiel« ist ein Schimpfwort für Filmemacher.‹

›Wir alle tragen Mechanismen in uns, die aus normalen Menschen Massenmörder machen können.‹

›Ich hatte genug Zeit, mein Leben zu leben.‹

›Ich habe panische Angst, meine ganzen Neurosen, Ängste und Huscher zu verlieren. Ich habe das Gefühl, daher kommt meine Kreativität.‹

 

Zur Person

Stefan Ruzowitzky (Jahrgang 1961) zählt zu den erfolgreichsten österreichischen Regisseuren und Drehbuch­autoren. Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte er in Deutschland. Sein Debüt feierte ›Ruzo‹ 1996 mit ›Tempo‹. Es folgten Filme wie ›Anatomie‹, ›Hexe Lilli‹ oder ›Hinterland‹. 2007 zeichnete er für Drehbuch und Regie bei ›Die Fälscher‹ verantwortlich. Der Film rund um eine Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. Ruzowitzky hat zwei Kinder und lebt in Klosterneuburg.

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