Der Krebs und ich

Ich hatte immer schon Rückenprobleme, aber als ich im Jänner letzten Jahres mit meinem Hund spazieren ging und sich kurz vor unserer Haustür über jeden einzelnen Knochen meines Körpers ein Schmerz legte – wie ein eisiger Wind – da wusste ich, dass diesmal etwas wirklich nicht stimmt. Ich stand da, wenige Meter vor meiner Haustüre, und konnte keinen Schritt mehr gehen. 

Zwei Mal war ich danach im Krankenhaus. Ich rechnete mit einem Bandscheibenvorfall oder mit einem gebrochenen Wirbel, aber die Ärzte fanden nichts und entließen mich. Am 14. März 2024 machte ich ein großes Blutbild. Der Tag, an dem sich die Katastrophe abzuzeichnen begann. Der Gamma-GT-Wert, ein Leberwert, liegt bei Frauen normalerweise irgendwo zwischen null und 42. Meiner war bei 848. 

Ich nahm den Befund und die Anweisung, in einer Woche wiederzukommen und ging – so gut ich eben konnte – nach Hause. Sieben Tage später hatte sich mein Gamma-GT-Wert fast verdoppelt, nun lag er bei 1.536. Das Diagnostikzentrum markiert die Werte, die außerhalb der Norm liegen, mit einem roten Pfeil. Mein Wert lag am äußersten Ende der Skala. ›Dringender Handlungsbedarf‹. Meine Internistin rief mich an und sagte: ›Bitte keine Panik, aber Sie müssen stationär aufgenommen werden. Und zwar morgen.‹