›Ich bin wahnsinnig gerne zu Hause‹

Marie Kreutzer über ihre Angststörung, Sisi-Filme und die Atmosphäre von Cannes.

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Fotografie:
Pamela Russmann
DATUM Ausgabe Juli/August 2022

›In der Filmbranche ist es nach wie vor mehr ein Problem, Mutter als Vater zu werden.‹

›Ich habe eine Angststörung. Wenn ich mehrheitlich den größten Teil des Tages angstfrei bin, ist es ein guter Tag.‹

›Die Arbeit des Drehbuchschreibens ist viel zu intensiv, um sie acht Stunden am Stück zu machen.‹

›Ich kannte die »Sisi«-Filme gar nicht.‹

›Jede Fiktion wird aus der Zeit geboren, in der sie erzählt wird.‹

›Kaiserin Elisabeth hatte viele Gesichter, im wahrsten Sinne des Wortes. Auf Gemälden sieht sie oft unterschiedlich aus.‹

›Es ist eine gute Zeit, um vor der eigenen Haustüre zu kehren.‹ 

›Den reflektierten Menschen wurde jahrelang die Verantwortung übertragen, den Planeten zu retten.‹

›Die aktuelle globale Situation ist multikatastrophal.‹

›Ein guter Film überrascht mich. Das passiert aber selten, weil Drehbücher Gesetzen folgen.‹

›Cannes habe ich mir etwas glamouröser vorgestellt, manchmal ist die Atmosphäre dort so wie im Prater.‹

›Ich bin ein großer Jessica-Hausner-Fan. ‹

›Wer hat eigentlich Schuhe mit hohen Absätzen erfunden?‹

›Ich habe beim Schreiben viel mehr Selbstbewusstsein als bei der Regie.‹ 

›Weibliche Hauptfiguren werden viel strenger beurteilt.‹

›Ich habe viel vom Depp-gegen-Heard-Prozess gesehen. Das war gar nicht geplant, aber es hat mich dann so mitgenommen.‹ 

› Amber Heard hatte von Anfang an verloren.‹

›Social Media hat auch viel Gutes gebracht, weil es Verbindungen zu uns bekannten, aber auch unbekannten Menschen schafft.‹

›Ich bin wahnsinnig gerne zu Hause.‹

›Trash-TV entspannt mich total. Am besten sind die Real Housewives of Beverly Hills.‹

›Ich kann sehr gut ausmalen. Ganz wichtig ist sehr gute Farbe und Geduld.‹

›Mir wäre am liebsten, wenn meine Freunde und Familie kein Feedback zu meinen Filmen geben.‹

›Ich wusste vor der Geburt meiner Tochter wenig über postpartale Depressionen. Keine Frau hat mir davon erzählt.‹

›Ich musste mich überwinden, um zu einer Psychiaterin zu gehen.‹

›Ich würde gerne Klavierspielen lernen, das geht sich aber wohl nicht mehr aus. Vielleicht Ukulele.‹

 

 

Zur Person

Marie Kreutzer (Jahrgang 1977) ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Mit ihrem Spielfilmdebüt ›Die Vaterlosen‹ gewann sie 2011 den Großen Preis des österreichischen Filmfestivals Diagonale. Mit ihrem aktuellen Werk ›Corsage‹ zeichnet die Grazerin ein gereiftes Bild der mehrfach verfilmten Geschichte von Kaiserin Elisabeth. Kreutzers Darstellung von ›Sisi‹ feierte heuer bei den Filmfestspielen in Cannes eine umjubelte Weltpremiere. Ab 7. Juli ist er in den heimischen Kinos zu sehen. 

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