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›Irgendwann geht das Talent aus‹

Andreas Goldberger über Niederlagen, Süßigkeiten und sein Leben als Skisprungpensionist.

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Fotografie:
ORF/Thomas Ramstorfer
DATUM Ausgabe Dezember 2021

›Am meisten gelernt habe ich nicht von meinen Siegen oder Einsern in der Schule, sondern von den Niederlagen und Rückschlägen.‹

›Eine ordentliche Verwarnung schadet nicht.‹

›Herausforderungen wachsen mit. Man fängt ja auch nicht Skifahren auf der Streif an.‹

›Jeder, der schimpft, wenn österreichische Skispringer nicht gewinnen, soll sich einmal auf den Zitterbalken setzen.‹

›Als ich Schüler im Sportinternat war, wurden unsere Nachtkasterln gefilzt. Nach Süßigkeiten.‹

›Mein erster Trainer hat mir verboten, daran zu denken, was ich im Training falsch gemacht habe. Es ist immer darum gegangen, was ich richtig machen muss.‹

›Ich hatte lange Probleme mit einem schmerzenden Nerv. Mein Arzt meint: »Der Nerv zeigt dir schon, wer der stärkere ist.«‹ 

›Mein Beruf: Skisprungpensionist.‹

›Ich freue mich, wenn meine Söhne in die Schule kommen. Dann kann ich mitlernen, was ich schon vergessen habe.‹

›Erziehungsratgeber brauche ich nicht. Ich hatte super Vorbilder.‹

›»Hard work beats talent. If talent doesn’t work hard.« Guter Spruch.‹

›Irgendwann geht jedem das Talent aus.‹

›Kinder müssen Fehler machen dürfen.‹

›Ich mache nur Werbung für Unternehmen, mit denen ich mich identifizieren kann.‹

›Ich würde als Flüchtling auch zu uns flüchten.‹

›Ich bin gegen Covid-19 geimpft.‹ 

› Impfen ist viel weniger blöd, als dauernd testen zu müssen.‹

›Ich war schon in vielen ausländischen Krankenhäusern Patient. Seitdem weiß ich das österreichische Gesundheitssystem besonders zu schätzen.‹ 

›Verschwörungstheorien übersteigen meine Fantasie. Dafür bin ich zu gutgläubig. Da schaue ich lieber einen Science-Fiction-Film.‹

›Mein Faschingskostümklassiker: Cowboy.‹

›Warum soll ich Social Media befüllen, um mich danach über Hass zu ärgern? ‹

›Jetzt ist es schön, jünger geschätzt zu werden. Als Jugendlicher habe ich immer einen Ausweis dabei haben müssen.‹

›Ich kann mir selbst ganz gut verzeihen. ‹

›Damit ich Kamerasprünge machen kann, muss ich fast wie ein Profi trainieren. ‹

›Wasser ist nicht mein Element, außer es ist gefroren. ‹

›Wenn mich jemand »Andreas« nennt, reißt es mich. »Herr Goldberger« macht auch alt. ‹

›Bauchgefühl kann man verlernen. ‹

›Nach mir muss keine Straße benannt werden. ‹

 

Zur Person:

Andreas ›Goldi‹ Goldberger (Jahrgang 1972) ist eine österreichische Skisprunglegende. Seine größten Erfolge feierte er in den 1990er-Jahren: Skiflugwelt-meister, 20 Weltcupsiege und zweifacher Gesamtsieger der Vierschanzentournee. Ein Kokain-Skandal 1997 erschütterte Privatleben und Karriere. Heute fördert er im ›Goldi Talente Cup‹ junge Skisprungtalente.
Der Vater zweier Söhne lebt mit seiner Familie am Mondsee und kommentiert im Fernsehen Wettbewerbe.